Men only in Wien
Wien, 12.03.2016
Mit einem reinen Herrenteam reist der SVG nach Wien, um sich bei den österreichischen Staatsmeisterschaften mit der Crème de la Crème aus Österreich zu matchen. Leider können unsere zwei weiblichen Hoffnungen Marlies Priesner, sowie Claudia Sengstsschmid krankheitsbedingt nicht starten.
2016_03 Staatsmeisterschaft Wien |
Bis 60 kg ist in gewohnter Manier Valentin Leonfellner am Start. Und die Auslosung meint es nicht gut mit dem Borgschüler. In der ersten Runde wartet gleich der mehrfache Medaillengewinner Waldhör aus Salzburg auf ihn. Mit den Worten „Wenn er so drübergreift mach i einfach Ura-nage“ kommentiert Vali die taktische Ausrichtung. Und es geht voll auf. Vali kontert den Salzburger in einem intensiven Kampf zuerst auf Yuko und anschließend sogar auf Ippon aus und zieht dadurch ins Viertelfinale ein. Dort trifft er auf den Hartkirchner Lindinger, den er schon von den OÖ-Meisterschaften kennt. Wie vor zwei Wochen gewinnt Vali seinen Kampf souverän mit Ippon. Um den Einzug ins Finale steht ihm der letztjahres Finalist Wildner Lorenz gegenüber. Es entwickelt sich ein taktisch geprägter Kampf in dem Vali vor allem im Griffkampf nicht so recht ein Konzept gegen den Grazer findet. Er kann seine Stärken nicht ausspielen und gerät dementsprechend mit Shido ins Hintertreffen. Vali nimmt mehr Risiko und wird nach einem Seoi-nage auf Waza-ari ausgekontert. Diesen Rückstand kann er nicht mehr aufholen und somit heißt es Kampf um Platz drei.
Mit dem Wimpassinger Martin Morgenbesser wartet kein Unbekannter auf den Gallier. Vali übersieht den Start und kommt gleich zu Beginn in Rückstand. Im weiteren Kampf ist der Wimpassinger taktisch besser eingestellt und nützt jeden Fehler beinhart aus. Am Ende bleibt ein fünfter Platz und somit auch das beste Ergebnis für unsere Jungs am heutigen Tag.
Das letzte „Eitzerl“ fehlt einfach noch.
Unsere weiteren Athleten zeigen zwar phasenweise gutes Judo, es fehlt aber in den entscheidenden Momenten entweder die taktische Intelligenz oder die letzte Kaltschnäuzigkeit. So verlieren Simon Schmiderer und Victor Vonwiller bis 73 kg gleich ihre Auftaktpartien. Nur Paul Schmiderer kann sich in Runde eins gegen den Bischofshofner Deutschmann durchsetzten. Nach Shido Rückstand schlägt er am Boden zu und hält seinen Gegner auf Ipppon fest. In Runde zwei steht ihm dann der spätere drittplatzierte Lang aus Leibnitz gegenüber. Der Steirer macht kurzen Prozess und befördert Paul mit Ippon für einen tiefen Seoi-nage von der Matte. Für Paul und Victor, der gegen den OÖ-Meister Shala aus dem Mühlviertel verloren hat, geht es anschließend weiter in der Trostrunde. Hier zeigen beide, dass einiges möglich wäre. Im Endeffekt verliert Victor dann relativ klar gegen den Leibnitzer Grasmugg und Paul muss sich in einer wahren Schlacht mit Shido geschlagen geben. Ein Yuko für Paul in den letzten Sekunden wurde zum allgemeinen Unverständnis nicht gegeben und daher gibt es hier zwei 9te Plätze für den SVG.
Bis 81 kg ergibt sich ein ähnliches Bild. Harry Inreiter übersieht einen Würger des Wieners Haider und scheidet aus dem Bewerb aus. Ralf kann seinen Auftaktgegner Lucanovic nach circa einer Minute mit San-gaku-waza am Boden bezwingen. Von seinem zweitrunden Gegner Schögler aus Leibnitz wird aber auch Ralf gestoppt. Ralf wird mit einem Yoko-tomoe-nage überrascht und fliegt Ippon. Da weder der Gegner von Ralf noch der von Harry den Pool gewinnen können, scheiden beide aus.
Obelix!!! Obelix !!!
Somit liegen die Hoffnungen auf unserem Schwergewichtler Martin Nagler.
Martin kämpft nach Freilos im Viertelfinale gegen Gabor Geier aus Wien. Am Anfang ist Martin etwas zu verhalten, man merkt im den Respekt gegenüber seines Kontrahenten klar an. Im Verlauf des Kampfes findet Martin immer mehr in den Kampf, bekommt mehr Selbstvertrauen und kann dem klaren Favoriten aus Wien sogar Parole bieten. Im Endeffekt kommt aber nichts Zählbares dabei heraus. Martin übersieht im Übergang Stand-Boden, der sonst eine seiner Stärken ist, einen Armhebel und muss abklopfen. In der Trostrunde steht ihm Pautz Marcel gegenüber. Die letzten Begegnungen konnte Martin allesamt für sich entscheiden. Und Martin beginnt sehr stark, hat seinen Gegner komplett im Griff, diktiert nach belieben. In der Folge führt er bereits mit drei Shido, ehe er den Kampf noch aus der Hand gibt. Zuerst wird er auf Waza-ari gekontert und anschließend gibt er noch ein zweites Waza-ari ab, beim unglücklichen Versuch eines Konters. Martin beendet somit die Staatsmeisterschaften auf Platz 7.
Unterm Strich bleiben ein 5ter, ein 7ter sowie zwei 9te Plätze für unsere Jungs. Phasenweise trägt das intensive Training der letzten Tage Früchte, jedoch kann noch kein Kapital daraus geschlagen werden. Somit liegt der Fokus nun auf den Ligamannschaften. Am 02.04 findet die erste Runde Landesliga B gegen JV Ort in Gallneukirchen sowie am Vortag die Damenliga gegen Samurai statt. Die Bundesliga startet am 30.04 auswärts gegen Bischofshofen.